Albanien – Archäologische Landschaften

Seit der Öffnung des Landes entwickelte sich die Mittelmeerrepublik an Adria und Ionischem Meer zu einem vielbesuchten Tourismusziel, gerade für Kulturinteressierte. Innerhalb der in den vergangenen Jahren erschienenen Reiseliteratur vermisste man bislang jedoch Werke, die sich speziell mit den zahlreichen im Land erhaltenen Zeugnissen aus der Antike beschäftigen. Gestützt auf ihre akademischen Kenntnisse über die römische Provinz Epirus schließt die Autorin mit ihrem Werk nun dankenswerterweise eine schmerzliche Lücke.
Klar gegliedert, reich bebildert und mit erfrischend gut verständlichen Texten führt uns der Bildband zu den wichtigsten archäologischen Stätten Albaniens. Der Untertitel weist bereits darauf hin, dass die einzelnen Orte nicht isoliert, sondern eingebettet in ihre jeweiligen antiken und modernen Siedlungsräume vorgestellt werden. Nach einer kurzen Einführung reisen wir ausgehend von Mittelalbanien bzw. Tirana in den Norden, Süden und Südosten des Landes sowie in die archäologisch reichen Landschaften des Drino im antiken Epirus. Neben einer Beschreibung der jeweiligen Sehenswürdigkeiten findet sich stets auch ausreichend Information über die Schriftquellen von der klassischen Zeit bis in die Spätantike.
Eine Auswahl der wichtigsten, auch fremdsprachigen, Literatur rundet das Buch ab. Aufgrund der Vielzahl der vorgestellten Plätze hätten sich Leser, die in der Topografie des Landes weniger kundig sind, vielleicht noch ein Ortsregister gewünscht.

| Andreas Thiel

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