Spiel des Lebens

Neolithikum

Roman und wissenschaftliche Ansätze in einem – genau das erwartet die Leser im Buch über den Menschen und seine Umwelt im Neolithikum. Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis lässt zuerst ein rein wissenschaftliches Werk vermuten, da die Kapitel recht nüchtern in die unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten unterteilt sind, welche der Mensch im Laufe der Zeit domestizierte und kultivierte.
Doch so trocken das Verzeichnis im ersten Moment auch wirken mag, umso spannender ist der Inhalt des Buches. Alice Roberts, britische Anthropolgin, Paläoanthropologin und Autorin, fesselt mit Erzählungen aus dem Leben der Jäger und Sammler. Besonders schön ist dabei der Bogen, den sie hierbei zu unserem heutigen Dasein spannt, mit einigen sehr interessanten Fragestellungen und Ansätzen.

Unterwegs bekommt der Leser stets das Gefühl, in eine wahre Begebenheit einzutauchen, doch wie es die Autorin selbst beschreibt, sind dies nur fiktionale Geschichten, basierend auf Erkenntnissen, zu denen die Archäologie und ihre Nachbarwissenschaften kamen. Die Forschung hinter ebendiesen Geschichten wird in einem populärwissenschaftlichen Rahmen vorgestellt, sodass sowohl Archäologieinteressierte als auch gelernte Archäologinnen und Archäologen mit Sicherheit Vergnügen daran finden werden.
Zudem findet der Leser am Ende des Buches Hinweise auf weiterführende Literatur, die zum Vertiefen und Weiterlesen anregen.


| Johanna Plath

Produktdetails

Spiel des Lebens

Wie der Mensch die Natur und sich selbst zähmte
Alice Roberts
Darmstadt: wbg THEISS 2019, 374 S., 24 Euro.
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