Auferstehung der Antike

Auferstehung der Antike

Wer einmal ein Panorama Yadegar Asisis bestaunt hat, den Klängen gelauscht und ein ums andere Mal Abenddämmerung und Morgengrauen in sich aufgesogen hat, der wird auch diesen opulent bebilderten Band lieben. Die Zeitschrift Antike Welt hat sich hier zu ihrem 50-jährigen Bestehen mit einem Thema auseinandergesetzt, das Archäologieinteressierte seit jeher umtreibt: Wie hat man sich eine »tote« archäologische Stätte vor x Jahren vorzustellen? Und wie veränderte sie sich einst während der Nutzungszeit? »Dürfen« wir einer Rekonstruktion »vertrauen«? Was war wirklich so, was ist Spekulation? Der Grat ist schmal. Und doch versuchen sich Wissenschaftler scheinbar mehr denn je an Rekonstruk­tionen, wie die beeindruckenden Fallbeispiele in diesem Band zeigen. Auf je einer Doppelseite werden die Projekte vorgestellt. Mal geht es um ein einzelnes Gebäude, mal um eine ganze Siedlung inmitten der umgebenden Landschaft. Der Leser startet im Alten Orient und springt dann nach Ägypten, zu den Kelten, Griechen, Römern … und sogar in die Mongolei. Deutschland ist stark vertreten – mit der Heuneburg, Ladenburg, Köln und Xanten! Aber natürlich dürfen auch die großen Metropolen nicht fehlen. In jedem Beitrag ordnen die Wissenschaftler »ihre« Stätte ein, beleuchten die Geschichte und Grabungsgeschichte, den Aufbau, und erzählen dann vom langen Weg von der Dokumentation zur digitalen Rekonstruktion. Dazwischen werden in mehrseitigen Artikeln die Hintergründe, u. a. die technischen Aspekte, erklärt. 

| Melanie Kattanek

Produktdetails

Auferstehung der Antike

Archäologische Stätten digital rekonstruiert
ANTIKE WELT (Hrsg.)
Darmstadt: wbg Philipp von Zabern 2019, 132 S., ca. 100 Abb., 40 Euro.
Bestellung direkt bei der wbg möglich. Zum wbg shop

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