Die Architekten des Imperiums

Die Architekten des Imperiums

Befestigte Straßen, monumentale Wasserleitungen, Brücken über breite Ströme, gewaltige Kanalbauprojekte … Zeugnisse römischer Ingenieurskunst finden sich überall im Imperium Roma­num. Wohl die wenigsten machen sich klar, dass es Legionäre waren, die als Vermessungsspezialisten, Bauhandwerker und Architekten diese noch heute bewunderten Projekte durchführten. Sicher keine reinen Friedenswerke, sondern oft Denkmäler militärischer Infrastruktur und immer Demonstrationen römischer Überlegenheit, entstanden sie jedoch häufig in Zeiten, in denen keine Schlachten zu gewinnen waren, »damit die Soldaten nicht müßig gehen« (Tacitus). Die Autoren beleuchten anhand ausgewählter archäologischer Befunde und historischer Berichte anschaulich und kenntnisreich den Anteil der römischen Armee an der zivilisatorischen Erschließung der Provinzen. Jean-Claude Golvin erweckt in seinen detailverliebten Aquarellen die vergangene Zeit suggestiv zum Leben. Eine faszinierende Reise in die – manchmal fast zu perfekt wirkende – Alte Welt.

Eindrucksvoll sind die Schilderungen und Bilder zum Bau von Caesars Rheinbrücke und zu Neros Versuch eines Durchstichs des Isthmos von Korinth mit dem Vorschlag einer teilweisen Untertunnelung der Landenge.
Allen, die sich für gezeichnete Rekonstruktionen begeistern und sich für einen oft wenig beachteten Aspekt römischer Militärgeschichte interessieren, als auch jenen, die Antworten suchen auf die Frage »Was haben die Römer je für uns getan?«, sei dieses faszinierende Buch ans Herz gelegt. 

| Claus Hattler

Produktdetails

Die Architekten des Imperiums – Wie das Heer ein Weltreich erbaute

Gérard Coulon und Jean-Claude Golvin
Darmstadt: wbg Philipp von Zabern 2020, 176 S., 89 Farb. Abb., 40 Euro
Bestellung direkt bei der wbg möglich. Zum wbg shop