
Bahnbrechende genetische Forschungen eröffnen uns heute ein neues Verständnis der Gesellschaften am Ende der Steinzeit. Verschiedene Gemeinschaften aus dem östlichen Europa verbreiteten sich in nur wenigen Jahrhunderten bis nach Mitteleuropa. Mehr als 300 Jahre lang lebten diese Bevölkerungsgruppen in friedlicher Koexistenz. Geeint durch politischen Willen entstand daraus eine Gesellschaft, der die Himmelsscheibe von Nebra als mächtiges Symbol diente. Um Rohstoffe und Wissen zu erlangen, entstand eine enge Vernetzung mit anderen Regionen in Europa und im Vorderen Orient. Nicht zuletzt die Kontrolle dieses Austauschs ermöglichte die frühbronzezeitliche Blütezeit in Mitteldeutschland.
Der reich bebilderte Katalog „Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra“ zur Ausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (2021) illustriert diese Entwicklung mit neuen, aufsehenerregenden Blockbergungen von Grabfunden und dem Ringheiligtum von Pommelte, das erstaunliche Parallelen zu Stonehenge aufweist.
Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte
Prof. Dr. Harald Meller / Dr. Michael Schefzik
Darmstadt; wbg Theiss 2020, 208 S. mit über 150 farb. Abb., geb. € 28,00
Bestellung direkt bei der wbg möglich. Zum wbg shop
Sonnenstandarte aus Jütland © LDA Sachsen-Anhalt, Foto: J. Lipták Goldbeil von Tufalau © LDA Sachsen-Anhalt, Foto: J. Lipták Hort von Dermsdorf © Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Foto: Hauke Arnold