Videoserie zu experimentalarchäologischem Projekt

Gefördert von der Gerda Henkel Stiftung beschäftigt sich Dr. Laura Dietrich mit der Frage, wie sich die Menschen im 10. Jahrtausend v. Chr. ihre Nahrung zubereitet haben. Mithilfe der sogenannten Experimentalarchäologie untersucht sie unter anderem zahlreiche Reibsteine, die in Göpekli Tepe, einem prähistorischen Fundort 15 Kilometer nordöstlich der südostanatolischen Stadt Şanlıurfa in der Türkei, gefunden wurden. Begleiten Sie Laura Dietrich in einer Videoserie auf dem L.I.S.A.portal der Gerda Henkel Stiftung bei ihren Forschungen. 

Hier gehts es zu den Folgen der Videoserie:

Episode 1: Reibsteine – Die wichtigste Erfindung der Menschheit
Episode 2: Brei, Brot und Bier
Episode 3: Thermomix der Steinzeit
Episode 4: Ganz nah ran
Das Generalinterview mit Dr. Laura Dietrich

Das Projekt

Das Projekt erforscht Abnutzungsspuren auf prähistorischen Geräten zur Zubereitung von pflanzlicher Nahrung, d.h. Reibsteinen und Läufern sowie Mörsern und Stößeln für die Bestimmung der Funktionen neolithischer Funde aus Vorderasien, besonders aus der Nordlevante. Eine bereits vorhandene Datenbank mit entsprechenden prähistorischen Objekten aus mehreren Projekten der Orient-Abteilung des DAI umfasst über 10.000 Gegenstände. Das Untersuchungsprogramm geht von der gut belegten Prämisse aus, dass solche Objekte für die Verarbeitung eines breiten Spektrums von Nahrungsmitteln und anderen Materialien eingesetzt wurden und dass deren Nutzung bestimmte Muster hinterlässt, die im mikroskopischen Bereich identifizierbar sind. Die Experimente sollen auf der Herstellung den neolithischen Funden ähnlicher Geräte und deren kontrollierter experimenteller Benutzung bei kontinuierlicher makro- und mikroskopischer Dokumentation der entstehenden Spuren basieren. Die Abnutzungsspuren können dann als Referenz zur Funktionsbestimmung prähistorischer Fundstücke

Nach Pressemitteilung des DAI

Videoserie

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