Wildschweine wühlen Siedlungsreste der Jungsteinzeit frei

Wildschweine
Im gemähten Areal sind die von den Wildschweinen aufgewühlten Stellen zwischen den Gebüsch-Inseln zu erkennen. Die Grenze des mineralischen Untergrunds entspricht unge-fähr der grünen gemähten Wiese. Quelle: Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regi-rungspräsidium Stuttgart/Bild: Paul Scherrer

Im nördlichen Federseeried ragt zwischen den Gemeinden Alleshausen und Moosburg ein mineralischer Geländesporn in das Federseebecken. Auf diesem liegt der Ortsteil Brackenhofen. Direkt davor im Ried haben Wildschweine mehrere Flächen freigewühlt. Auf diesen Flächen wurde von einer Spaziergängerin Scherben und Knochen gefunden, die dem Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart übergeben wurden. Bei einer Begutachtung durch das Fachgebiet Feuchtbodenarchäologie stellte sich heraus, dass es sich dabei um Funde aus der Jungsteinzeit handelt.

Die ersten vor Ort durchgeführten Nachuntersuchungen im Herbst 2020 brachten Kulturschichtreste und Pfahlsetzungen im hangparallelen Entwässerungsgraben zutage. Sowohl das Fundmaterial als auch eine erste radiometrische Datierung sprechen für eine weitere Siedlung der Goldberg-III-Gruppe Oberschwabens aus dem Zeitraum um 2.900 vor Christus. Aus dieser Zeit sind bereits mehrere Siedlungen im nördlichen Federseeried bekannt. Die nächstgelegene Siedlung befindet sich nur wenige hundert Meter nordöstlich in den Täschenwiesen vor Alleshausen und wurde 2019 durch das LAD untersucht.

Die Fundstelle soll im Frühjahr 2021 weiter begutachtet werden, um die genaue Ausdehnung und Erhaltung der Siedlungsreste festzustellen.

Nach Pressemitteilung des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

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