Homo Sapiens – Der große Atlas der Menschheit

Die Fragen, wie wir wurden, was wir heute sind, beschäftigen uns alle. Hierzu erzielten die Wissenschaften jüngst ebenso beeindruckende wie bahnbrechende Ergebnisse, in deren Licht neue Antworten gegeben werden. All diese Stränge bündeln die Autoren dieses Werks und fassen sie zu einer Synopse zusammen.

Die thematischen Karten machen komplexe Vorgänge auf einen Blick erfassbar. Doch weit darüber hinaus ist hier die Verbindung von Karten, Rekonstruktionen und Lebensbildern der Menschen brilliant gelungen. Im übertragenen Sinne blättert man durch eine Ausstellung, die auf das Beste in Buchform transformiert wurde. Daher sind auch die Texte so knapp wie möglich gehalten, was keinen Abbruch an wissenschaftlicher Tiefe und Präzision erzeugt, sondern ein gelungenes Beispiel leserfreundlicher Vermittlung ist. Besonders schön ist zudem der Infokasten im Umschlag mit den aktuellsten Forschungsergebnissen, die im Text keine Berücksichtigung finden konnten.

Gegliedert sind die fünf Kapitel in zeitlicher Abfolge: von den Anfängen der Homininen (nicht zu verwechseln mit den Hominiden!) über die Vielzahl Menschlicher Arten und die zweite Geburt des Homo Sapiens bis hin zum Phänomen der Neolithischen Revolution und der weltweiten Ausbreitung des Menschen sowie den Spuren der Gene, der Völker und der Sprachen ­– Letzteres ist besonders spannend.

Ob zum genüsslichen Blättern, zum Lesen kurzer Passagen oder zum Studieren der wunderbar großen, sehr instruktiven Karten – es ist ein großartiges Werk und unbedingt als Lektüre zu empfehlen. 

| Matthias Knaut

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