Grabmäler von Pereslavl-Fürsten identifiziert

Archäologen des Instituts für Archäologie der Russischen Akademie der Wissenschaften haben die königlichen Grabmäler der Pereslawl-Fürsten Dmitri Alexandrowitsch und Iwan Dmitrijewitsch identifiziert. Sie sind die Nachfahren von Alexander Newski, dem legendären Rus-Fürsten und Heiligen der Russischen Orthodoxen Kirche.

Grabmäler bei der Ausgrabung.

Grabmal des Fürsten Dmitri Alexandrowitsch. Credits: IA RAS.

Jahrzehntelanger Kampf um Geburtsrecht

Dmitri Alexandrovich war der zweite Sohn von Alexander Nevsky, der nach dem Tod seines Vaters 1264 n. Chr. von den Bewohnern von Novgorod (das ihm von Alexander vermacht wurde) in seine Heimat Pereslavl-Zalessky vertrieben wurde.

Dmitri kämpfte anschließend ein Jahrzehnt lang gegen seine Onkel Jaroslaw III. und Wassili von Kostroma um sein Geburtsrecht. Schließlich bestieg er den Thron von Wladimir und Nowgorod als Großfürst von Wladimir-Suzdal von 1276 bis 1281 und dann von 1283 bis 1293. Anschließend legte er das Mönchsgelübde ab und starb im Jahr darauf starb.

Nachdem Fürst Iwan im Jahr 1302 starb, ging Pereslawl an den jüngsten Sohn von Alexander Newski, den ersten Moskauer Fürsten Daniil Alexandrowitsch, über. Er gliederte Pereslawl dem Moskauer Fürstentum an. Dadurch hörte Pereslavl auf, als fürstliche Appanage zu existieren.

In der Verklärungskathedrale in Pereslavl, einer der ältesten Weißsteinkirchen des vormongolischen Russlands, wurden Grabmäler für beide Fürsten angelegt.

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Artefakte im Experiment

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Bewegte Geschichte auch nach dem Tod

Laut Dokumenten aus dem 19. Jahrhundert gab es jedoch drei gemauerte Grabsteine entlang des südlichen Teils der Kathedrale. Einen in der südöstlichen Ecke und zwei im westlichen Teil. Jedoch wurden die Grabsteine nach Restaurierungsarbeiten zerbrochen. Allerdings stellte man die Grabsteine der Grabmäler mit den Namen Dmitri Alexandrowitsch und Iwan Dmitrijewitsch in der Kathedrale auf.

Anschließend geschah lange nichts, bevor 1939 eine archäologische Expedition unter der Leitung von Nikolai Woronin den Raum unter den Grabsteinen öffnete. Wodurch sie feststellten, dass unter der Platte mit der Inschrift über die Ruhestätte des Fürsten Dmitrij Alexandrowitsch niemand begraben war.

Unter dem Grabstein mit dem Namen des Fürsten Iwan Dmitrijewitsch wurden ein Eichensarg und ein Grab aus weißen Steinen freigelegt. Es wurde vermutet, dass sowohl der Sohn als auch der Enkel von Fürst Alexander an diesem Ort begraben wurden. Allerdings bestattete man den Sohn in einem Holzsarg, während man der Enkel in einem Steinsarkophag bestattete. An dieser Vermutung halten die Historiker allerdings bis heute fest.

zerstörte Grabplatte eines der Grabmäler
Aufgebrochene Grabplatten. Credits: IA RAS.

Neue Grabung – neue Funde

Zwischen 2014 und 2020 haben Archäologen des Instituts für Archäologie der Russischen Akademie der Wissenschaften weitere Ausgrabungen durchgeführt, um die Prinzen zu lokalisieren.

In der südöstlichen Ecke der Kathedrale haben die Archäologen Teile eines Sarkophags aus weißem Stein entdeckt, der aus einem einzigen Stück Stein geschnitten wurde und von ihm sind aber nur noch Teile des Deckels erhalten. Nach den Quellen aus dem 19. Jahrhundert befand sich hier ursprünglich das Grabmal des Pereslawler Fürsten Dmitri Alexandrowitsch.

Die Konstruktionsmerkmale des Sarkophags zeigen, dass die Traditionen der vormongolischen Wladimir-Suzdal-Rus im 13. Jahrhundert fortgesetzt wurden. Dieser Sarkophag ähnelt einem anderen Grab aus weißem Stein, das sich im südwestlichen Teil der Kathedrale befand und von dem man annimmt, dass es sich um die Bestattung des Fürsten Iwan Dmitrijewitsch handelt.

Vladimir Sedov von der IA RAS und Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften sagte: „Wir konnten erst jetzt verstehen, wo die beiden Nachkommen von Alexander Newski tatsächlich begraben wurden. Im südlichen Teil der Kathedrale befanden sich zwei Grabmäler für Fürsten aus der gleichen Linie: der Vater wurde in der östlichen Ecke, an der Seite des Altars begraben, und der Sohn – im westlichen Teil, der auch ein prestigeträchtiger und wichtiger südlicher Teil der Kathedrale ist.“

Nach Pressemeldung der IA RAS.

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