Vortragsreihe und digitale Vernetzung bei Sonderausstellung »Stonehenge«

Ein Entwurf des weltberühmten englischen Steinkreises, wie er in Herne ab September zu erleben sein wird. Grafik: LWL/ E Woschitz

LWL-Archäologiemuseum kooperiert mit British Museum in London

Im Rahmen der Sonderausstellung „Stonehenge“ konnte das LWL-Museum für Archäologie in Herne eines der größten und bedeutendsten kulturgeschichtlichen Museen weltweit für eine Kooperation gewinnen. In einer gemeinsamen Vortragsreihe mit dem British Museum in London gehen internationale Wissenschaftler:innen dem berühmtesten archäologischen Denkmal Europas auf den Grund.

Wie das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ab dem 23. September das über 4.000 Jahre alte und bis zu sieben Meter hohe Bauwerk in Herne für Besucher:innen zugänglich macht, hat auch die Briten überzeugt. Prof. Dr. Michael Rind, Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen und verantwortlich für die Bodendenkmalpflege und die archäologischen Museen in Westfalen-Lippe: „Da das British Museum etwa zeitgleich zu uns eine Sonderausstellung zu Stonehenge plant, sind wir direkt auf die englischen Ausstellungsmacher:innen zugegangen. Damit wollten wir ausschließen, dass Leihobjekte schon vergeben sind.“

Dr. Doreen Mölders, Leiterin des LWL-Archäologiemuseums: „Im Gespräch hat sich herausgestellt, dass die Ausstellungen inhaltlich unterschiedlich sind. Doch das Interesse der Kolleg:innen war geweckt und wir haben überlegt, an welchen Stellen wir zusammenarbeiten können.“ Eine gemeinsame Vortragsreihe ist geplant, aber auch im Digitalen, vor allem in den Sozialen Medien, will man eng zusammenarbeiten. Kuratorin Dr. Kerstin Schierhold: „Wie genau wir die Vortragsreihe umsetzen, ob digital, analog oder beides, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Und wer weiß, vielleicht rücken Herne und London noch an anderen Stellen eng zusammen.“

Hintergrund

Vom 23. September 2021 bis zum 25. September 2022 zeigt das LWL-Museum für Archäologie in Herne die Geschichte des berühmtesten archäologischen Denkmals Europas in seiner einzigartig erhaltenen vorgeschichtlichen Umgebung. Die Landschaft von Stonehenge wird der zeitgleichen Entwicklung und gegenwärtigen menschengemachten Landschaften in Westfalen gegenübergestellt. Gemeinsam mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie (LBI ArchPro) werden die neuesten Forschungsergebnisse präsentiert.

Der berühmte Steinkreis in Südengland ist ein Beispiel für vorgeschichtliche Bau- und Ingenieurskunst und ihr monumentaler Höhepunkt. Er war Teil einer rituellen Landschaft mit jahrtausendealter Geschichte. Die Tiefe dieser Geschichte wird in Herne und mit der westfälischen Landschaft gestern und heute in Beziehung gesetzt. In der Ausstellung bewegen sich die Besucher:innen durch analoge und virtuell rekonstruierte Landschaften und begeben sich so auf eine Reise durch Raum und Zeit. Sie erleben die Ausmaße des imposanten Steinkreises durch detailgetreue 1:1-Repliken. Ausgewählte Funde der englischen Archäologie und der LWL-Archäologie für Westfalen zeigen, mit welchen Mitteln die Landschaften geformt wurden, und bringen den Besucher:innen den prähistorischen Menschen und seine Lebenswelten näher. Mit einem Ausblick auf die moderne Industrie- und Kulturlandschaft Ruhr spannt die Ausstellung einen Bogen bis in unsere Gegenwart.

Weitere Informationen gibt es hier.

Nach einer Pressemeldung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe

Das könnte Sie auch interessieren!

Kathedralen der Steinzeit – Stonehenge und die europäischen Megalithkulturen

Von Menschen errichtete Anlagen mit großen Steinen, die Megalithen, sind ein in urgeschichtlichen Kulturen weltweit verbreitetes Phänomen. Diese in unserer modernen Landschaft fremd und exotisch anmutenden Bauten wurden zumeist als Bestattungsplätze oder als Heiligtümer angelegt.