Philippinische Höhlenkunst ist die älteste in Südostasien


Ein von der Griffith University geleitetes Forschungsteam hat auf den Philippinen zum ersten Mal Höhlenkunst, die einer menschenähnlichen Figur ähnelt, mit der C14-Methode datiert. Dadurch könnte sich die Zeitlinie für die menschlicher Aktivitäten in der Region klären.

Höhlenkunst auf den Philippinen, sie ähnelt einem Menschen
Anthropomorph aus der Hermoso Tuliao Höhle auf den Philippinen. Foto von Mark D. Willis.

Schaffer der Höhlenkunst unklar

Die Figur entdeckte man in einer der Peñablanca-Höhlen, im nördlichen Teil des Landes. In der Region fand man auch die ältesten menschlichen Überreste. Sie datierten die Forschenden auf ein Alter von etwa 3500 Jahren.

Hauptautorin Dr. Andrea Jalandoni sagte: „Das Datum korrespondiert mit archäologischen Aktivitäten, die wir an anderen Orten nachweisen können, wie z.B. Nahrungssuchaktivitäten in den Eme- und Arku-Höhlen und Töpferwaren in der Callao-Höhle. Wir haben jetzt ein umfassendes Bild von den Menschen, die die Peñablanca-Höhlen vor über 3.500 Jahren bewohnten. Sie suchten nach Nahrung, benutzten Töpferwaren und schufen Höhlenkunst.“

Dr. Jalandoni sagte außerdem, dass es ein ungenutztes Potenzial für die Datierung ähnlicher Holzkohle-Felskunstfiguren in der Peñablanca-Region gibt. Dadurch könnte man dazu beitragen, die noch offenen Fragen der menschlichen Migration zu lösen.

„Entweder schufen die frühen Austronesiern, die vor etwa 4000 Jahren ankamen und heute die dominierende Bevölkerung auf den Philippinen sind, die Zeichnungen. Oder aber die Agta Negritos, die während der Eiszeit eingewandert sind, fertigten die Höhlenkunst. Beide Gruppen leben noch immer in der Gegend, daher müssen weitere Felszeichnungen datiert werden, um ihre Herkunft zu bestimmen.“

Forschende bei der Untersuchung der Höhlenkunst
Von links nach rechts: Fairuz Bangahan (Archäologiestudentin), Pam Faylona (Archäologin), Aila Shaine Sambo (Archäologiestudentin), Xandriane Loriega (Archäologiestudentin), Mark D. Willis (Archäologe). Foto: Andrea Jalandoni

Auf den Spuren der Felskunst in Südostasien

Das Team untersuchte auch Schwarzpigment-Höhlenkunst in ganz Südostasien und fand ähnliche Motive in Malaysia und Indonesien. Griffith University Chair in Rock Art Research Professor Paul Taçon sagte, die Ergebnisse seien aufregend, weil sie beweisen, dass einige auf Holzkohle basierende menschliche Figuren-Felskunst vor Tausenden von Jahren während des soziokulturellen Wandels in der Region entstanden ist.

„Es wird nun wichtig sein, ähnliche Figuren anderswo zu datieren, um zu sehen, ob sie vom gleichen Alter sind oder ob diese Arten von menschlichen Figuren über einen langen Zeitraum hinweg gemacht wurden.“

Dr. Jalandoni sagte, dass das neue Datum auch die vorgefasste Meinung in Frage stellt, dass alle Felszeichnungen mit schwarzem Pigment rezent sind.

„Unsere Forschung zeigt die Bedeutung dieser Felskunststätten und dadurch auch warum ein Plan zur Restaurierung dringend notwendig ist. Diese Felskunststätten verschwinden schnell. Unser Team war nur in der Lage, 94 von 250 Figuren zu finden, die in den Jahren 1976-1977 zurückverfolgt wurden. Eine Felskunst-Stätte bei der Hunong-Quelle ist komplett verloren gegangen und das ist für uns als Forscher besorgniserregend.“

Die Kulturbeauftragte des Nationalmuseums der Philippinen für das Cagayan-Tal, Mylene Lising, sagte, dass die Studie zu dem sich entwickelnden Bewusstsein über frühe menschliche Gruppen auf den Philippinen beiträgt.

„Es ist ein Einblick, wie sie mit ihrer Umwelt interagierten und wie ihr Verhalten vor 3500 Jahren war. Es ist im größeren Kontext relevant, weil es ein besseres Verständnis von uns selbst als Menschen fördert.“

Nach Pressemeldung der Griffith University.

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