Die Gruft im Dom von Stavanger wird untersucht, bevor ein neuer Fußboden in der Kirche verlegt wird. Archäologen haben bislang sechs der achtzehn Kammern der Kirche untersucht.
Mehr Gräber als vermutet
Die archäologischen Untersuchungen des Stavanger-Doms sind in vollem Gange. Die Archäologen haben bisher viel mehr Gräber gefunden als erwartet. Jedoch auch Hinweise darauf, dass man in den 1800er Jahren viel archäologisches Material entfernte.
Grabungsleiterin und Archäologin Kristine Ødeby sagt, dass die vorläufigen Ergebnisse sehr spannend sind. Zusammen mit Archäologen des NIKU und des Archäologischen Museums, UiS, hat sie die letzten Wochen damit verbracht, die Krypten unter dem Boden des Doms von Stavanger zu untersuchen.
Wir wussten, dass es unter dem Boden der Kathedrale Gräber gibt, aber die Anzahl und das Ausmaß der Gräber ist vorübergehend größer, als wir selbst dachten. In allen Kammern, die wir bisher untersucht haben, gab es Gräber.
Bereits um das Jahr 1000 herum begann der Bau der Kathedrale. Es ist die am besten erhaltene mittelalterliche Kathedrale des Landes und wird seit ihrem Bau und auch heute noch genutzt. Das zeigt sich auch in den Gräbern, sagt Ødeby.
Lange Belegdauer
Man nimmt an, dass die Gräber sowohl aus dem Mittelalter als auch aus dem 16. und 18. Jahrhundert stammen. Zusätzlich zu einigen, die möglicherweise älter sind als diese.
Wir haben die Schilde und den Rest der Bestattungen noch nicht datiert. Aber das wird in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum der Universität Stavanger kontinuierlich nachgeholt. Sobald dies geschehen ist, werden wir in der Lage sein, genauer zu sagen, von wann die verschiedenen Gräber sind.
Neben den Schilden bestehen die Grabfunde aus Fragmenten von Schatztruhen, Eisennägeln, die sich möglicherweise in den Särgen befanden, und einigen Gegenständen. Einige der Artefakte könnten die Überreste von Schmuck oder Bronzestiften sein, die zur Befestigung von Sargketten verwendet wurden.
Ein besonders interessanter Fund sind mehrere blaue, weiße und schwarze Perlen. Wir fragen uns, ob diese von einem Rosenkranz stammen könnten, und wenn ja, dann ist es ziemlich sicher, dass sie aus der Zeit stammen, als die Kirche noch katholisch war, also vor der Reformation im Jahr 1537.
Großteil der Funde verschwunden
In den sechs bisher untersuchten Kammern der Studie sind die Kulturschichten nicht besonders dick. Die Kulturschichten, die wir bisher gefunden haben, sind nur 5 bis 15 Zentimeter dick, sagt die Archäologin und Projektleiterin Halldis Hobæk.
Sie glaubt, dass dies auf die Restaurierung der Kirche in den 1800er Jahren zurückzuführen ist. Um neue Wände unter dem Boden zu verlegen, gruben sie wahrscheinlich einen Großteil der Überreste aus dem Mittelalter aus.
Die Informationen in den oberflächennahen Schichten sind daher für Archäologen sehr wertvoll. In den kommenden Wochen werden sie auf diesen wenigen Zentimetern weiter nach Spuren der ältesten Kirche an diesem Ort suchen und danach, wie das Gelände vor dem Bau der Kathedrale genutzt wurde.
Wir sind vor allem auf der Suche nach allem, was uns etwas über die Lage und Abgrenzung der älteren Kirche sagen kann, in Bezug auf die Lage von Gräbern, Gegenständen und Strukturen auf dem Gelände.
Nach Pressemeldung des Norsk institutt for kulturminneforskning.
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