Grabungscamp Spezial – Mitmachgrabung im LWL-Archäologiemuseum

Wie echte Archäolog:innen können Kinder und Jugendliche im Herner Grabungscamp Funde ausgraben.
Wie echte Archäolog:innen können Kinder und Jugendliche im Herner Grabungscamp Funde ausgraben. Foto: LWL/ J. Schubert

Endlich ist es wieder so weit: Das LWL-Museum für Archäologie in Herne öffnet sein Grabungscamp. Am Sonntag (4.7.), um 14 und um 16 Uhr werden Erwachsene und Kinder ab acht Jahren selbst zu Archäolog:innen. In der 200 Quadratmeter großen Grabungslandschaft gehen sie mit Pinsel und Kelle auf Spurensuche. Gleichzeitig findet um 14 Uhr die digitale Führung „Mit dem OnLiner durch die Epochen“ im Internet statt. Ganz real in die Dauerausstellung geht es um 16 Uhr mit der Führung „gesucht.gefunden.ausgegraben“.

Das Grabungscamp im Archäologiemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert unter einem Zeltdach realitätsnah alle Elemente einer Ausgrabung. Jede Ebene birgt Funde eines Zeitabschnittes, von der Neuzeit bis hin zur Steinzeit. Hier durchlaufen die Teilnehmenden verschiedene Arbeitsschritte einer archäologischen Feldforschung: Sie vermessen und dokumentieren Höhe und optische Auffälligkeiten bereits freigelegter Flächen. Dann suchen die Besucher:innen selbst mit Kelle und Pinsel nach archäologischen Zeugnissen.

Mit echten Grabungswerkzeugen legen sie Schritt für Schritt Funde und Befunde frei, die ihnen unter anderem das Mittelalter, die römische Kaiserzeit oder die Jungsteinzeit direkt vor Augen führen. Sämtliche Arbeitsschritte sind im Team zu bewältigen: Familien werden zu Forschergruppen und Freund:innen zu Kolleg:innen.

Das Grabungscamp dauert ca. 1,5 Stunden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten per Telefon unter: 02323-94628-0 oder per E-Mail an: empfang-archaeologiemuseum@lwl.org.

In der einstündigen Live-Online-Führung „Mit dem OnLiner durch die Epochen“ um 14 Uhr geht es für die Besucher:innen bequem von zuhause zu Europas einzigem Faustkeil aus Mammutknochen und dem prächtigen Gefäß der Bronzezeit, der Urne von Gevelinghausen. In einer AR-Anwendung („augmented reality“, zu deutsch erweiterte Realität) im Internet begegnen sie dem Fürsten von Beckum und reisen bis ans Ende des Mittelalters, wo eine beeindruckende Turnierrüstung aus Witten-Herbede auf die einstige Blüte der Ritterkultur hinweist. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Frühen Neuzeit bringt der OnLiner die digitalen Besucher:innen sicher zurück ins hier und jetzt.

Bei dem Rundgang „gesucht. gefunden. ausgegraben“ um 16 Uhr folgen die Besucher:innen im LWL-Archäologiemuseum in einer nachgestalteten Ausgrabung den Spuren der Menschen in Westfalen. Neben zahlreichen Funden aus allen Zeiten erwartet sie Europas einziger Faustkeil aus Mammutknochen, die Urne von Gevelinghausen, eines der prächtigsten Gefäße ihrer Zeit, sowie das reich mit Beigaben ausgestattete Grab des Fürsten von Beckum. Die Teilnehmenden erleben, wie die Bewohner:innen in der Region der Weltmacht Rom die Stirn boten, wie die Franken unter Karl dem Großen das Christentum verbreiteten und wie das höfische Leben in Westfalen Einzug hielt. Der Weg führt bis in die jüngste Vergangenheit, wo Bombenschutt die Schrecken des Krieges zeigt.

Nach einer Pressemeldung des Landschaftsverbands Westfalen

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