Gräber der Lausitzer Kultur in Tuchola Żarska

Am 14. Juni entdeckte eine Gruppe von Kindern archäologische Artefakte auf einem Spielplatz in Tuchola Żarska. Dies ist eine weitere zufällige Entdeckung, die kürzlich von jungen Leuten in der Gemeinde Lubsko gemeldet wurde. Wie im Fall der Entdeckung in Mierkowo wurde zuerst Bartosz Łapa, ein Geschichtslehrer aus Lubsko, benachrichtigt. Danach informierte er den Denkmalpfleger der Provinz Lubuski und die Archäologen der Archäologischen Stiftung, mit denen er bei früheren Untersuchungen zusammengearbeitet hatte.

Keramikfunde aus der Lausitzer Kultur (Foto: Lubuski Wojewódzki Konserwator Zabytków)
Keramikfunde aus der Lausitzer Kultur (Foto: Lubuski Wojewódzki Konserwator Zabytków)

Gräber der Lausitzer Kultur

Keramikfunde aus der Lausitzer Kultur (Foto: Lubuski Wojewódzki Konserwator Zabytków)
Keramikfunde aus der Lausitzer Kultur (Foto: Lubuski Wojewódzki Konserwator Zabytków)

Bei der Untersuchung fanden die Kinder beim Graben im Sandkastenbereich ein oder zwei große Gräber der Lausitzer Kultur. Die Artefakte wurden zunächst in die 4. / 5. Periode der Bronzezeit (1100 – 700 v. Chr.) datiert. Die Gräber befanden sich sehr nah unter der Erdoberfläche und dem darüber liegenden Sand, weshalb einige der Gefäße fragmentiert sind. Ein Großteil des Humus wurde bei der Einebnung des Geländes für den Bau mit schwerem Gerät abgetragen, was die Gefäße beschädigt haben könnte. Die Kinder handelten sehr verantwortungsbewusst und hörten auf, das Grab auszugraben. Nachdem sie Informationen von Bartosz Łapa erhalten hatten, sicherten sie die zuvor ausgegrabenen Keramikschalen und menschlichen Überreste. Bisher stand die Fundstelle in keiner Form unter Naturschutz. In der Nähe befindet sich jedoch eine archäologische Stätte, die im Landesdenkmalamt eingetragen ist. Da seine Lage nur auf einer Karte im Maßstab 1:25 000 eingezeichnet war, die sich durch geringe Genauigkeit auszeichnet, besteht die Möglichkeit, dass das von den Jugendlichen entdeckte Grab in engem Zusammenhang mit dieser Stätte steht. Leider gibt es in den Archiven des WUOZ Zielona Góra und des Archäologischen Museums der Mittelküste in Zielona Góra keine Karteikarte des Denkmals. Nach Angaben von Anwohnern wurden vor einigen Jahrzehnten beim Bau eines Teiches und eines Zaunes in der benachbarten staatlichen Landwirtschaft Bronzerelikte und Töpferwaren entdeckt. Leider war es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, das weitere Schicksal dieser Artefakte zu bestimmen.

Bildung und Kulturgüterschutz

Keramikfunde aus der Lausitzer Kultur (Foto: Lubuski Wojewódzki Konserwator Zabytków)
Keramikfunde aus der Lausitzer Kultur (Foto: Lubuski Wojewódzki Konserwator Zabytków)

Ein weiterer Bericht über die Entdeckung der Artefakte durch junge Menschen zeigt, wie wichtig die Rolle der Bildung beim Schutz von Kulturgütern ist. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Verhalten der Kinder, die das Grab nicht selbst ausgruben und damit den wissenschaftlichen Wert der Entdeckung nicht herabsetzten, sondern den richtigen Erwachsenen, d.h. Bartosz Łapa, verständigten.
Am Fundort werden vom Denkmalschutz der Provinz Lubuski finanzierte archäologische Rettungsgrabungen durchgeführt, deren Hauptziel die Sicherung der in situ belassenen Relikte und die wissenschaftliche Untersuchung der entdeckten Gräber, einschließlich anthropologischer Untersuchungen, sein wird.

Nach einer Pressemeldung von Lubuski Wojewódzki Konserwator Zabytków

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Burgen der Lausitzer Kultur

Den Begriff „Lausitzer Kultur“ prägte 1880 der berühmte Mediziner Rudolf Virchow. Zwischen 1300 und 500 v.Chr. entstanden von der Elbe und Saale bis zur Weichsel, von der Slowakei bis zur Ostsee zahlreiche gleichförmige Friedhöfe mit teils über 1000 Brandgräbern, die oft ganze Geschirrsätze, doch wenig Metall enthielten. Ganz anders die vielen Burgen dieser Zeit: Bei Ausgrabungen zeigt sich ein lebendiges Bild religiöser, wirtschaftlicher und politischer Zentren mit weit reichenden Verbindungen. Die Burgen kontrollierten die Handelswege, in ihrem Schutz gedieh das Metallhandwerk, von dem umfangreiche Horte mit Bronzen zeugen.