Führungswechsel im Wikinger Museum Haithabu

Neuer Leiter des Wikinger Museum Haithabu, Dr. Matthias Toplak.
01.09.2021, Neuer Leiter des Wikinger Museum Haithabu, Dr. Matthias Toplak. Foto STAUDT

Abschied nach 34 Jahren: Dr. Matthias Toplak folgt auf Ute Drews

Nach 30 Jahren als Leiterin des Wikinger Museums Haithabu wird Ute Drews zum 1. Oktober in dieser Funktion in den Ruhestand verabschiedet. Am 1. September, um eine sorgfältige Übergabe der vielfältigen Aufgaben zu gewährleisten, hat ihr Nachfolger Dr. Matthias Toplak seine neue Aufgabe in der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf begonnen. Vorgestellt wurde der 37jährige Wissenschaftler und ausgewiesene Wikinger-Experte heute Mittag im Wikinger Museum durch Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim, den Leitenden Direktor der schleswig-holsteinischen Landesmuseen und dem Direktor des Museums für Archäologie Schloss Gottorf, Dr. Ralf Bleile.

Mehr als 40 Bewerberinnen und Bewerber aus Deutschland und Skandinavien gab es auf die Stelle der Museumsleitung des Wikinger Museums, „bei Herr Toplak hat uns das Gesamtpaket mehr als überzeugt. Er hat bei einem der wichtigsten Archäologen für Ur- und Frühgeschichte und das Mittelalter, bei dem viel zu früh verstorbenen Jörn Staecker in Tübingen, promoviert. Gleichzeitig versteht sich Herr Toplak seit vielen Jahren hervorragend in der Inhaltsvermittlung der Wikingergeschichte. Er lebt diese Thematik in einer Art und Weise, wie wir es vor ihm nur bei Frau Drews erlebt haben“, sagte der Wissenschaftliche Vorstand der Landesmuseen, Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim.

Dr. Toplak stammt gebürtig aus Oberhausen hat nach dem Studium der Skandinavistik, Ur- und Frühgeschichte und Mittleren und Neuen Geschichte an der Universität Köln zwischen 2012 und 2016 am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters in Tübingen promoviert. Dort hat er in den vergangenen fast fünf Jahren als Lehrkraft gewirkt, zunächst als Assistent an der Seite von Prof. Dr. Jörn Staecker, nach dessen Tod übernahm er unter anderem die Lehrtätigkeit und Betreuung der Studierenden. In dieser Zeit hat sich Matthias Toplak darüber hinaus zu einem gefragten wissenschaftlichen Berater zur Wikingerzeit für verschiedenste Medienformate entwickelt. So arbeitete er an History-Filmprojekten des ZDF („Terra X“) mit, aktuell arbeitete er im August-Heft des Jugendmagazins „Dein SPIEGEL“ an der Titelgeschichte Wikinger mit.

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Matthias Toplak ist seit vielen Jahren AiD-Autor. Bereits in unserem kommenden Heft, das am 21. September erscheint, können wir uns auf seinen neuesten Beitrag „Die Wikinger von Havor auf Gotland“ freuen.

Darüber hinaus ist er Herausgeber unseres ersten Sonderhefts des Jahres 2021, Die Wikinger – Seeräuber und Krieger im Licht der Archäologie, das als Hardcover im Buchhandel erhältlich ist.

Das Wikinger Museum Haithabu hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Museen Deutschlands entwickelt, selbst als wegen einer größeren Sanierungsmaßnahme die Dauerausstellung des Museums 2016/2017 für ein Jahr geschlossen werden musste, erreichten die Landesmuseen in Haithabu fast 100.000 Besucher mit dem Angebot einer archäologischen Ausgrabung im historischen Gelände und den Aktivitäten bei den Wikinger Häusern. Die erfolgreiche Arbeit von Ute Drews in der Bildung und Vermittlung fortzusetzen und weiterzuentwickeln wird ein Aufgabenschwerpunkt sein für den neuen Museumsleiter.

Durch seine jährliche Mitarbeit als Reenactor in der Belebung und Rekonstruktion und Vermittlung frühmittelalterlichen Lebens in europäischen Freilichtmuseen kennt Matthias Toplak alle wichtigen Wikingerzentren Nordeuropas seit fast 20 Jahren – auch hinter die Kulissen Haithabus hat er in dieser Funktion immer wieder blicken können. „Dass man mir die Leitung dieses einmaligen Museums anbietet ist wirklich die Erfüllung eines Lebenstraumes für mich. Haithabu ist einfach etwas ganz Besonderes – für den Wissenschaftler wie auch für den Wikinger-Fan in mir“, schwärmt Toplak.

Nach Pressemitteilung der Stiftung SH Landesmuseen, Schloss Gottorf

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Haithabu und Danewerk – Wikinger zwischen den Meeren

Seit dem 30. Juni 2018 ist es offiziell: Haithabu und Danewerk sind von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden! Die archäologischen Denkmale liegen an der engsten Stelle der jütischen Halbinsel in einer idyllischen Kulturlandschaft. Dort kann jeder das Welterbe aus Frühmittelalter und ­Wikingerzeit auf einer Strecke von 33 km zu Fuß oder mit dem Rad erkunden. Zwei Museen laden ein, in die Zeit vor mehr als 1000 Jahren einzutauchen. Folgen Sie den Spuren der Wikinger rund um Haithabu und Danewerk.