Der Schmuckfund von Pratzschwitz

Cover: Der Schmuck von Pratzschwitz

Dieses Buch beeindruckt auf den ersten Blick. Das Werk führt zunächst in die Befundsituation der Grabung ein. Es folgen fünf Kapitel über die einzelnen Fundkategorien sowie eine archäologische Zuordnung entlang der Elbe und die historische Einordnung des Themas. Besonders schön ist die reiche Bebilderung, welche teils in Metallic-Optik abgedruckt nahezu dreidimensionale Wirkung erlangt. Zudem wurden 3D-Scans von einigen Objekten angefertigt, die über einen QR-Code abrufbar sind. So wird die Vermittlung archäologischer Funde und die Dokumentation derer auf eine ganz neue Ebene katapultiert. Jegliche stilistischen Merkmale der Funde wie bspw. der komplexen Fibeln werden erklärt und abgebildet. Keine Information wird vorenthalten.Ein Befund wie der Schmuckfund von Pratzschwitz, der in einem Keramikgefäß drei Fibeln, ein Kettencollier aus ca. 800 Bronzeringen, eine Kette mit ca. 500 Perlen u.v.m. enthält, braucht viel Zeit, Geduld und fachliches Wissen, um ihm gerecht zu werden. Diese Bedingungen sind meines Erachtens erfüllt und werden mit diesem Buch vermittelt. Abschließend kann gesagt werden, dass dieses Buch ein Vorbild darstellt und als nahezu revolutionär innerhalb der archäologischen Forschung und des Publizierens angesprochen werden kann. Es verbindet reiche Bebilderung und großartiges Layout mit gebündelten Informationen zu den Einzelstücken des Schmuckfundes. Viele weitere positive Aspekte könnten noch erwähnt werden – doch wo bleibt da der Lesespaß, wenn man alles schon vorher weiß?!

| Johanna Plath

Produktdetails

Der Schmuckfund von Pratzschwitz

Ingo Kraft et.al.
Dresden: LfA Sachsen 2020, 112 S., zahlr. Abb., 16,50 Euro

Cover AiD 221

Das könnte Sie auch interessieren!

Im Streifenlicht – das Potenzial von 3D-Modellen

Nicht nur das Dargestellte auf Bildkacheln aus Spät­mittelalter und Neuzeit selbst bietet interessante Einblicke in die damalige Lebenswelt, sondern auch das modelgeformte Relief als Zeugnis der Techno ­logie bei ihrer Herstellung. Mit 3D­Scannern lassen sich viele Informationen zu diesem Prozess heraus­holen.