Ringvorlesung gibt Einblicke in Feldforschung an ungewöhnlichen Orten

Eine öffentliche Ringvorlesung gibt Einblicke in archäologische Feldarbeit, etwa in die Forschung zu diesen Zeugen der Megalithkultur in Bitaha (Indonesien).
Eine öffentliche Ringvorlesung gibt Einblicke in archäologische Feldarbeit, etwa in die Forschung zu diesen Zeugen der Megalithkultur in Bitaha (Indonesien).
Copyright: Dominik Bonatz

Eine öffentliche Ringvorlesung der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster lädt im Wintersemester dazu ein, aktuelle archäologische Forschungen kennenzulernen. Die Reihe „Den Blick weiten: Archäologie global“ führt zu Regionen, die ansonsten nicht im archäologischen Fokus der Universität Münster stehen. Die Vorträge finden montags von 18 bis 20 Uhr im Hörsaal F2 im Fürstenberghaus am Domplatz 20-22 und parallel per Zoom statt. Den Auftakt macht am 18. Oktober Dr. Gunvor Lindström. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin von der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts spricht über „Torbulok: ein Heiligtum im hellenistischen ‚Fernen Osten‘“. Die Einwahldaten für die digitale Teilnahme finden sich unter www.uni-muenster.de/ArchaeologieDiagonal/. Für die Teilnahme in Präsenz gilt die 3G-Regel und die Maskenpflicht.

Insgesamt werden sieben Referentinnen und Referenten über ihre Projekte in Südamerika, Zentralafrika sowie Ost- und Südostasien berichten. Die Themen reichen von der Klimageschichte am Fuß der Anden in Süd-Peru über megalithische Traditionen auf Sumatra bis zu den Anfängen der Seidenstraße. Organisiert wird die Reihe vom Netzwerk „Archäologie Diagonal“, das seit 2011 dem gegenseitigen Austausch der archäologischen Wissenschaften an der WWU dient.

Das Netzwerk „Archäologie Diagonal“

Das Netzwerk „Archäologie Diagonal“ feiert 2021 sein zehnjähriges Bestehen. Zehn Institutionen der Uni Münster sind daran beteiligt, darunter die Forschungsstelle Asia Minor, das Institut für Ägyptologie und Koptologie, das Institut für Klassische und Christliche Archäologie und die Abteilung für ur- und frühgeschichtliche Archäologie. Die über 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Netzwerks untersuchen einen Zeitraum von der Sesshaftwerdung des Menschen vor rund 12.000 Jahren bis ins Mittelalter.

Alle Termine der Ringvorlesung

18.10. Gunvor Lindström (Deutsches Archäologisches Institut – Eurasien Abteilung)
Torbulok: ein Heiligtum im hellenistischen ‚Fernen Osten‘

8.11. Markus Reindl (Deutsches Archäologisches Institut – Kommission für Außereuropäische Kulturen)
Die Geoglyphen von Palpa, Süd-Peru. Klima- und Siedlungsgeschichte am Fuß der Anden

22.11. Hans-Peter Wotzka (Universität Köln)
Archäologie im äquatorialen Regenwald (Demokratische Republik Kongo)

6.12. Dominik Bonatz (Freie Universität Berlin)
Megalithische Traditionen auf Sumatra: von damals bis heute

10.1. Burkhard Vogt und Annette Kühlem (DAI – Kommission für Außereuropäische Kulturen)
Von Wasser und Bäumen. Archäologische Forschungen auf Rapa Nui (Osterinsel)

24.1. Ursula Brosseder (Universität Bonn)
Das Reich der Xiongnu auf dem Mongolischen Plateau und die Anfänge der Seidenstraße

Nach Pressemitteilung der Universität Münster

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