Saqqara in Ägypten erhält 7. International Archaeological Discovery Award “Khaled al-Asaad”

Ein paar der in Saqqara entdeckten Sarkophage
Saqqara – Reuters Mohamed Abd El Ghany

Seit 2015 verleiht Mediterranean Exchange of Archaeological Tourism zusammen mit den renommierten internationalen Zeitschriften ANTIKE WELT (Deutschland), Archéologia (Frankreich), as. Archäologie der Schweiz (Schweiz), Current Archaeology (Vereinigtes Königreich), Dossiers d’Archéologie (Frankreich), Archäologie in Deutschland (Deutschland) und British Archaeology (Vereinigtes Königreich) einmal jährlich den International Archaeological Discovery Award “Khaled al-Asaad”. Gekürt wird damit die herausragendste archäologische Entdeckung.

Am Freitag den 26. November wird nun im Ramen der 23. mediterranen Börse für archäologischen Tourismus in Paestum der Preis für 2020 verliehen. Dieser geht an Mostafa Waziry, den Generalsekretär des Obersten Rates für Altertümer Ägyptens, für die Entdeckung von Hunderten von Sarkophagen in der Nekropole von Saqqara.

Im Rahmen dieser Veranstaltung wird auch der Preis für die archäologische Entdeckung des Jahres 2019 überreicht, da die Vergabe des 6. International Archaeological Discovery Award “Khaled al-Asaad” im Vorjahr pandemiebedingt nicht stattfinden konnte. Neben Mostafa Waziry wird daher auch Daniele Morandi Bonacossi, Leiter der italienischen archäologischen Mission in der irakischen Region Kurdistan und Professor für Vorderasiatische Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Udine, für die Entdeckung von zehn assyrischen Felsreliefs an der Fundstelle von Faida, 50 km von Mosul entfern, seinen Preis übergeben bekommen.

Preisträger Saqqara

Banner des Mediterranean Echchange of archaeological Tourism 2021

Im November 2020 wurden in der Nähe der Djoser-Pyramide mehr als 100 Sarkophage aus zwei Epochen, der Ptolemäer- und der Spätzeit, sowie mehr als vierzig 2500 Jahre alte Statuen mit goldenen Masken und Mumien in 12 m tiefen Brunnen entdeckt; diese Entdeckung ergänzt weitere, die innerhalb weniger Monate gemacht wurden: In drei Grabbrunnen, 10, 11 und 12 m tief, wurden 59 anthropomorphe und polychrome Sarkophage entdeckt, die in verschiedenen Kammern übereinander gestapelt waren und Priestern, hohen Beamten und prominenten Persönlichkeiten der Gesellschaft gehörten; 27 intakte Sarkophage, die mehr als 2500 Jahre lang vergraben und nie geöffnet worden waren, mit hervorragend erhaltenen, in leuchtenden Farben bemalten Holzsärgen, wurden zusammen mit anderen kleineren Artefakten in einem Brunnen der heiligen Stätte gefunden; 50 hölzerne Sarkophage in 52 Grabgruben, zwischen 10 und 12 m tief, die Teil des Totentempels waren, der der Königin Naert, der Frau von König Teti, dem ersten Pharao der 6. Dynastie.

Neben Saqqara zählen die folgenden vier zu den herausragendsten Entdeckungen des Jahres 2020:

– Deutschland: die Wahrheit über die Scheibe von Nebra, der am meisten analysierte Fund in der deutschen archäologischen Geschichte;

– Indonesien: auf der Insel Suwalesi die ältesten Felszeichnungen mit einem roten Ockerschwein von vor 45.500 Jahren;

– Israel: in Jerusalem drei Räume von vor 2.000 Jahren, die unter der Klagemauer versteckt sind;

– Italien: zahlreiche Entdeckungen in Pompeji, ein Thermopolium, ein zeremonieller Streitwagen, die etruskischen Ursprünge der Stadt.

Von diesen erhält Jerusalem für die drei unter der Klagemauer liegenden 2000 Jahre alten Räume den Sonderpreis für die meisten Stimmen der Öffentlichkeit, gemessen auf der Facebook-Seite von Mediterranean Exchange.

Über den Namensgeber des Preises

Benannt ist der Internationale Preis für archäologische Entdeckungen nach Khaled al-Asaad, dem syrischen Archäologen und Direktor von Palmyra, der über 50 Jahre seines Lebens die Stätte erforschte und restaurierte, bis er im Jahr 2015 von der Terrormilit IS entführt und später ermordet wurde. Der internationale Preis ist der einzige seiner Art. Er ehrt nicht nur den dahinter stehenden tapferen Menschen, der einst sein Leben für den Schutz des Kulturellen Erbes gab, sondern auch all jene Kolleginnen und Kollegen, die Tag ein und Tag aus mit Aufopferung, Hingabe, Kompetenz und Leidenschaft der archäologischen Forschung nachgehen.

Bisherige Preisträger

2015: Katerina Peristeri, Leiterin der Ausgrabungen, für die Entdeckung des Grabes von Amphipolis (Griechenland)

2016: Dominique Garcia, Präsident des INRAP Institut National de Recherches Archéologiques Préventives, für das keltische Grab von Lavau (Frankreich)

2017: Peter Pfälzner, Leiter der archäologischen Abteilung, für die bronzezeitliche Stadt in der Nähe des kleinen kurdischen Dorfes Bassetki

2018:Benjamin Clement, Leiter der archäologen Ausgrabung, für das „kleine Pompeji“ in Vienne (Frankreich)

2019: Jonathan Adams, Verantwortlicher des Black Sea Maritime Archaeology Project (MAP), für die Entdeckung des ältesten intakten Schiffswracks der Welt

2020: Daniele Morandi Bonacossi, Leiter der italienischen archäologischen Mission in der irakischen Region Kurdistan und Professor für Vorderasiatische Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Udine, für die Entdeckung von „zehn assyrischen Felsreliefs, die die Götter des antiken Mesopotamiens darstellen

Nach einer Pressemeldung des Mediterranean Exchange of Archaeological Tourism