Neupräsentation exzeptioneller Thüringer Eiszeitkunst

Ein Blick auf die Eiszeitkunst im Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringen.
Ein Blick auf die Eiszeitkunst im Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringen. Foto: TLDA

Mit erweiterten Inhalten und im zeitgemäßen Gewand präsentiert sich nun auch der Ausstellungsabschnitt der „Jüngeren Altsteinzeit“.  Mit der Überarbeitung wird aktuellen Forschungsergebnissen, didaktischen Erfordernissen und allen voran einer adäquaten Präsentation der weithin bedeutsamen Eiszeitkunst Rechnung getragen.

Kurzfilm verschafft Überblick über Besiedlungsabläufe

Im neukonzipierten Bereich werden neuerdings kompakt und digital der Besiedlungsablauf und die Lebensumwelt des Menschen am Ende der letzten Eiszeit vermittelt. Der Film stellt 40.000 Jahre Thüringer Urgeschichte im Wechselspiel mit dem Vorrücken und Zurückweichen des Eises dar.

Altsteinzeitliche Lagerplätze: Wer waren die Künstler ?

Wichtiger Teil der neuen – wie auch bereits der alten – Präsentation ist die anschauliche Darstellung archäologischer Siedlungsspuren altsteinzeitlicher Jäger. Darunter vornehmlich Lagerplätze in Ostthüringen, wie die Urdhöhle, der Fundort Döbritz oder die Jagdstation in Oelknitz.  Im Original können Jahrtausende alte Feuersteinartefakte, Knochen von Jagdtieren, Geräte aus Stein, Knochen oder Geweih studiert werden.

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Die Urdhöhle: Neues zum modernen Menschen in Thüringen

Menschliche Skelettreste aus der Urdhöhle wurden als früheste Belege des anatomisch modernen Menschen in Thüringen erkannt. Während diese in Mitteleuropa 45.000 Jahre zurückreichen, haben die Überreste in der Urdhöhle ungefähr ein Alter von 9.500 Jahren.

Bemerkenswerte Eiszeitkunst

Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Vielfalt und Fülle sind die künstlerischen Hinterlassenschaften der altsteinzeitlichen Menschen im heutigen Thüringen weit über die Landesgrenzen hinaus von besonderer Bedeutung. Sie ermöglichen einen Einblick in die Geisteswelt und Fähigkeiten der eiszeitlichen Menschen. Insbesondere die Darstellungen von Tieren lassen ein betontes Formgefühl sowie eine erstaunliche Dynamik und Naturbeobachtung erkennen. Die stilisierten Menschendarstellungen bestechen durch ihre enorme Ausdruckskraft. Herausragende Stücke sind zum Beispiel die in Elfenbein gefertigten Frauenstatuetten aus Oelknitz und die mit teils szenischen Darstellungen gravierten Gerölle von der Teufelsbrücke bei Saalfeld. Oft nur im Miniaturformat überliefert, sind die Darstellungen der Eiszeitkünstler Leitmotiv der in einem „eiszeitlichen“ blau gehaltenen Wandgestaltung.

Weitere Informationen zum Museum für Ur- und Frühgeschichte finden Sie hier.

Nach Pressemitteilung des Thüringischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie

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