Archäologisches Fenster am Hopfenmarkt soll 1000 Jahre alte „Neue Burg“ in Hamburg zeigen

Der Hopfenmarkt in Hamburg wird umgestaltet: Der Platz westlich des Mahnmals St. Nikolai soll zu einer attraktiven Freifläche mit hoher Aufenthaltsqualität werden. Mit einer ebenerdigen Querung der Willy-Brandt-Straße wird er auch als Teil der fußläufigen Achse zwischen Altstadt und HafenCity gestärkt. Entstehen soll dort zudem ein sogenanntes Archäologisches Fenster. Mit dem Bauwerk soll der Wall der mittelalterlichen Neuen Burg aus dem Jahr 1021 erlebbar werden, der dort bei Ausgrabungen gefunden wurde. Ein Gesamtentwurf, der all diese Elemente einbindet, wird jetzt in einem städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb gesucht. Das Ergebnis wird im Spätsommer 2022 erwartet.

Von links: Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Prof. Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums Hamburg, und Robin Hinz, Leiter des Fachamtes Management des öffentlichen Raumes im Bezirksamt Hamburg-Mitte (Bild: © Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen).

Archäologie am Hopfenmarkt

Ein Element der künftigen Gestaltung am Hopfenmarkt soll das sogenannte Archäologische Fenster werden. Unter der Platzfläche im Vorfeld des Mahnmals St. Nikolai wurden außergewöhnlich gut erhaltene Teile des Walls der „Neuen Burg“ entdeckt, die vor genau 1000 Jahren, ab 1021, in Nachfolge der Hammaburg errichtet worden war. Die bedeutsamen Funde sollen dauerhaft gezeigt und in eine Darstellung der Entstehungsgeschichte Hamburgs eingebettet werden.

Hierzu sagte Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums Hamburg: „Hamburg hat ein reiches archäologisches Erbe, das aber kaum sichtbar und erlebbar ist. Das soll sich mit dem Archäologischen Fenster Neue Burg nun ändern. Die Ausgrabungsergebnisse an der Neuen Burg, dem vor genau 1000 Jahren erbauten Nachfolger der Hammaburg, sind so spektakulär, dass sie dauerhaft präsentiert werden sollen. Mit dem Archäologischen Fenster wollen wir endlich einen Ort schaffen, an dem die spannende Entstehungsgeschichte der Stadt erlebt werden kann. Diese Aufwertung des Hopfenmarkts ist ein Meilenstein.“

Insgesamt soll der aktuell als Parkplatz genutzte Hopfenmarkt zum lebendigen Aufenthaltsort werden und in seiner Gestaltung zugleich der historischen Bedeutung des Nikolai-Quartiers als Keimzelle der Hafen- und Kaufmannsstadt Hamburg gerecht werden. Die künftige ebenerdige Querung der Willy-Brandt-Straße soll zudem die Anbindung an den Cremon und damit die fußläufige Verbindung zu Speicherstadt und HafenCity verbessern.

Das zweiphasige Wettbewerbsverfahren mit zunächst 30, in der zweiten Phase voraussichtlich noch acht teilnehmenden Büros lobt die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen gemeinsam mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte aus, in enger Abstimmung mit der Behörde für Kultur und Medien sowie dem Archäologischen Museum Hamburg.

Nach einer Pressemeldung der Stadt Hamburg.

Das könnte Sie auch interessieren!

Geschirr für die Hansestadt Hamburg

Vor der Neubebauung des Struensee-Gymnasiums im ehemals dänischen Altona fanden Erdarbeiten statt, die von der Grabungsfirma Arcontor begleitet wurden. Das knapp 3 ha große Areal zwischen Königstraße und Struenseestraße war vor dem Zweiten Weltkrieg dicht bebaut, darunter das Christianeum, das 1683 als Lateinschule gegründet an der Hoheschulstraße stand. In der Nachkriegszeit wurde der Bombenschutt einplaniert und das gesamte Areal mit Schulgebäuden bebaut.