Vornehme Grabkammer im nordpolnischen Ostrowite gefunden

Archäologen haben in Ostrowite in der polnischen Woiwodschaft Pommern eine Grabkammer aus dem Mittelalter entdeckt, die mehrere hochwertige Grabbeigaben enthält. Die Studie wurde vom Institut für Archäologie der Universität Lodz an der Stelle in Ostrowite durchgeführt, wo die Forscher bei früheren archäologischen Untersuchungen mehrere Gräber und Fragmente von Bronzeschalen gefunden hatten.

Bei der jüngsten Ausgrabung fand das Team die Bestattung eines Mannes aus dem 11. bis 12. Jahrhundert, der in einer Holzkonstruktion begraben war, die einer großen Truhe oder einem kleinen Haus ähnelt. Die Art der Bestattung entspricht den Kammergräbern, die im frühen Mittelalter normalerweise mit Personen von hohem Status assoziiert wurden, wobei die Ost-West-Achse des Körpers darauf hindeutet, dass es sich um einen Christen gehandelt haben könnte.

Die Bernsteinringe waren symmetrisch zur Körperachse angeordnet, während sich zwischen den Beinen des Verstorbenen eine Bronzeschale befand, die Holzstücke enthielt (höchstwahrscheinlich die Reste der Decke der Holzkonstruktion).

Auf der Oberfläche der Schale und der Messerscheide identifizierten die Archäologen Fragmente von Stoffen oder deren Abdrücke, während sich unter der Schale kleine Lederfragmente befanden, bei denen es sich wahrscheinlich um die Überreste des Schuhwerks des Verstorbenen handelt. Dr. hab. Jerzy Sikora vom Institut für Archäologie der Universität Lodz kommentierte: „Der Verstorbene war höchstwahrscheinlich ein Vertreter der lokalen pommerschen Elite. Ostrowite war ein wichtiges, aber lokales Machtzentrum, das vom 11. bis zum 14. Jahrhundert bestand. Es handelte sich um einen ziemlich ausgedehnten Siedlungskomplex mit einer Siedlung auf einer nahe gelegenen Insel, die durch eine Holzbrücke mit dem Ufer verbunden war.“

Nach einer Pressemeldung von Science in Poland. Szymon Zdziebłowski.

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