Endlich wieder »Tag der Archäologie« in Schleswig

Ein Blick ins Foyer beim Tag der Archäologie in Schleswig..
Ein Blick ins Foyer beim Tag der Archäologie in Schleswig. FOTO: ALSH

Am Sonnabend, den 5. November 2022, war es endlich wieder soweit – nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause gewährten Archäologinnen und Archäologen des Archäologischen Landesamtes wieder einen ganzen Tag lang Einblicke in das aktuelle Geschehen rund um die Archäologie in Schleswig-Holstein.

Wir haben uns ganz besonders gefreut, dass wir erneut, dank der Einladung von Jens Verdoner, unseren 15. Tag der Archäologie in der A. P. Møller-Skolen in Schleswig begehen konnten. Der Tag der Archäologie war für uns ein voller Erfolg. Die sehr gute Resonanz und die große Zahl der Besucher (rund 600!) sind ein hinreichender Beleg dafür„, so der Landesarchäologe Dr. Ulf Ickerodt. „Es ist wichtig, dass wir Archäologieverrückten uns ab und zu sehen.

Staatssekretär Guido Wendt betonte: „Der Tag der Archäologie ist seit vielen Jahren einer der wichtigsten Termine für die Landesarchäologie und hat einen festen Platz im Terminkalender der Archäologiefreunde. Die Veranstaltung ist Schaufenster und Begegnungsstätte zugleich. Sie ist ein Austauschforum für alle Archäologieinteressierten, lässt uns in spannenden Vorträgen Blicke in unsere Vergangenheit, aber auch in die Zukunft der archäologischen Arbeit werfen und ist der Ort, an dem herausragendes Engagement ausgezeichnet wird. Ich habe mich auf vielfältige interessante Einblicke in die Landesarchäologie gefreut.

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Kulturerbe in Nord- und Ostsee

Nicht nur steinzeitliche Jäger und Sammler hinterließen ihre Spuren auf den ehemals begehbaren Flächen in unseren Meeren, tausende von Schiffswracks und versunkene Ladungen zeugen von Jahrhunderten regen Seehandels und kriegerischen Auseinandersetzungen auf See. Allein während der beiden Weltkriege fanden unzählige Schiffe und Flugzeuge ihre letzte Ruhestätte in Nord- und Ostsee. Doch was wissen wir eigentlich über dieses einzigartige »unsichtbare« Kulturerbe? Wie können wir Fundstellen am Meeresgrund schützen? Welche Zielkonflikte entstehen durch Bauvorhaben Offshore und wie kann das Unterwasserkulturerbe bei Planungs- und Bauprozessen berücksichtigt werden?

Die Zahl der archäologisch Interessierten, zu denen beispielsweise Sammlerinnen und Sammler, ehrenamtlich Mitarbeitende des Archäologischen Landesamtes wie die Detektorgängerinnen und Detektorgänger und Vertrauensleute und Studierende zählen, wächst von Jahr zu Jahr. Um diesem großen ehrenamtlichen Engagement gerecht zu werden, informieren am „Tag der Archäologie“ Wissenschaftler in spannenden Vorträgen über den neuesten Forschungsstand, die Ausgrabungen und einige ausgesuchte Grabungsprojekte. Auch präsentierten sie den Fund des Jahres. Den Festvortrag „Heldenepos oder Tragödie? Zur Interpretation des bronzezeitlichen „Schlachtfeldes“ im Tollensetal, Mecklenburg-Vorpommern“ hielt Dr. Detlef Jantzen, Landesarchäologe vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern. 

Neben den Vorträgen zählte vor allem die Verleihung der „Goldenen Schaufel“ zu den Höhepunkten der Veranstaltung. Mit der „Goldenen Schaufel“ werden Menschen gewürdigt, die sich durch außergewöhnlichen Einsatz Verdienste in der Landesarchäologie erworben haben. Am Samstag wurde dieser Preis von unserem Staatsekretär Guido Wendt, Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur und Dr. Ulf Ickerodt (ALSH) in einem Festakt verliehen. In diesem Jahr freuten sich gleich drei Personen über den Preis: für das Jahr 2020 Günther Bock, für das Jahr 2021 Burkhard von Hennigs und für das laufende Jahr Jens Quedens.

Herzlichen Glückwunsch!

Die Archäologische Gesellschaft Schleswig-Holstein verlieh ebenfalls den 700,- Euro hoch dotierten Archäologie-Preis 2022. In diesem Jahr freute sich Solveig Ketelsen für die besonders herausragende Leistung ihrer Masterarbeit: „Die Entwicklung der Siedlungsstruktur auf der Insel Als in der Älteren Eisenzeit“. Die 1. Vorsitzende Anke Spoorendonk und Vorstandsmitglied Burkhard von Hennigs lobten den breiten, aber auch besonders in die Tiefe gestaffelten Ansatz der Arbeit.

Zu einer weiteren Auszeichnung der Archäologischen Gesellschaft Schleswig-Holstein e. V. zählt das Deutschlandstipendium. In diesem Jahr kann sich Anina Bolls über eine Zuwendung von 300,- Euro pro Monat für zwei Semester freuen. Das Deutschlandstipendium wird von der Archäologischen Gesellschaft Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Bereich Ur- und Frühgeschichte vergeben.

Nach Pressemeldung des ALSH