Megalithkultur

4.800 – 2.800 v. Chr.

(griech. mega: groß, lithos: Stein): Sammelbegriff für räumlich und zeitlich unterschiedliche Kulturgruppen des Neolithikums, die durch den Bau von Steinanlagen charakterisiert sind. Es wurden Anlagen aus großen, zumeist unbearbeiteten Steinblöcken (bis mehrere Tonnen schwer) errichtet, meistens bestanden sie aus aufrechten Tragsteinen und aufgelegten Decksteinen. Es gibt unterschiedliche Typen, die sich in ihrer Verbreitung und ihrer Form voneinander abheben. Megalithische Formen konnten aus einem einfachen Menhir bestehen oder aus Großsteingräbern, die hauptsächlich in Nord- und Mitteleuropa verbreitet waren, wie den Dolmen, dem Gang- oder Galeriegrab, während in Westeuropa Steinkreise typisch waren (z.B. Stonehenge, England).

In Megalithgräbern war die Kollektivbestattung vorherrschend.

Megalithen erfüllten kultisch-religiöse Zwecke, sie sind weltweit verbreitet, in Europa, Nord- und Westafrika, im Vorderen Orient, in Indien, Vorder- und Ostasien und in Amerika. Die ältesten Megalithbauten gab es an der Atlantikküste Portugals, Frankreichs und Irlands bereits im frühen 5. Jt. v. Chr. Etwa gleichzeitig gab es megalithische Bauten auf den westlichen Mittelmeerinseln und in Nordafrika. Im 4. Jt. übernahm die nordeuropäische Trichterbecherkultur die megalithische Grabbauweise. Im frühen 3. Jt. v. Chr. wird sie von der Einzelgrabkultur abgelöst.

Autor: Leif Steguweit