Wandgräbchen

Längliche Vertiefung bei Häusern in Holzbauweise, in die die Bauelemente der Hauswand eingegraben waren. Je nach Konstruktionsweise können W. unterschiedliche Ausprägen besitzen. Bei sorgfältiger Ausgrabungstechnik und entsprechenden Erhaltungsbedingungen können in den W. noch Hinweise auf die ehemalige Wandkonstruktion gewonnen werden. Vor allem bei der Palisadenbauweise, bei Wänden aus Spaltbohlen und seltener auch bei Blockbauweise lassen die W. den ehemaligen Grundriss erkennen, im Gegensatz zu Pfostenbauweise. Bei mittelneolithischen Hausbauten konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass die senkrechten Bauhölzer beim Hausbau an den äußeren Rand des W. gesetzt wurden und dieses anschließend an der Innenseite mit dem Aushubmaterial wieder verfüllt.

Autor: Jörg Bofinger