Leider ist die Ausstellung im Archäologischen Museum Frankfurt nur bis Januar 2022 zu sehen gewesen, doch der Katalog wird als populärwissenschaftlicher Begleitband Bestand haben. Er ist quasi als Handbuch zur Einführung in dieses fundamentale Thema überaus lesenswert. Nichtfachleute finden kurze verständliche Texte begleitet von einer Fülle an exzellenten Grafiken, Karten und Fotos. Ein überzeugendes Kernelement sind die Steckbriefe der »Ahnengalerie« der Menschheit. Sie zeigen in ganz knapper Form, auf welcher Materialbasis all die Abfolgen und daraus gemachten Überlegungen basieren. Gegliedert ist das Buch anhand der übergreifenden inhaltlichen Kapitel wie »Auf der Suche nach den Anfängen unserer Kultur«, »Biokulturelle Evolution früher Menschen«, »Roh oder geröstet? Wie Feuernutzung den Speisezettel verändert«, »Auf Umwegen zu menschlichem Denken« oder »Habitus: Die kulturelle Grundierung« und viele weitere. Die Leser werden vom Autorenteam auf dem langen Weg zum Menschsein geführt, beginnend in Afrika bis zur Ausbreitung über die ganze Welt.
Die vorgestellten Ergebnisse gehen auf jahrzehntelange Forschungen zurück und fußen aktuell auf der Arbeit der Forschungsstelle ROCEEH (The Role of Culture in Early Expansions of Humans) der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Es ist dem Autorenteam gelungen, die aktuellen Erkenntnisse in einfacher, leicht verständlicher Sprache und zahlreichen instruktiven Abbildungen zu vermitteln. Ein Gewinn für eine breite Leserschaft!
| Matthias Knaut
Menschsein – die Anfänge unserer Kultur
Liane Giemsch und Miriam Noel Haidle (Hrsg.)
Oppenheim: Nünnerich-Asmus Verlag 2021, 148 S., 136 Abb., 18 Euro
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