Digitaler Vortrag zu Stonehenge im LWL-Archäologiemuseum

Frühe Megalithen in Europa

Blick in die Sonderausstellung "Stonehenge - Von Menschen und Landschaften" in Herne.
Noch bis zum 25.9.2022 läuft im LWL-Archäologiemuseum in Herne die Sonderausstellung „Stonehenge – Von Menschen und Landschaften“. Foto: LWL/ C. Kniel

Am Donnerstag (16.12.) lädt das LWL-Museum für Archäologie in Herne im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Stonehenge“ zu einem digitalen Vortrag über frühe Megalithen in Europa ein. Der Vortrag des Kieler Experten für die Archäologie der Jungsteinzeit und Bronzezeit, Prof. Dr. Johannes Müller, ist ab 19 Uhr live im Internet auf dem YouTube-Kanal des Museums zu sehen.

Wie alt sind die ältesten Megalithgräber Europas? Gibt es in Europa noch ältere Monumente? Und wie alt sind die mitteleuropäischen Anlagen aus großen (griechisch „mega“) Steinen (griechisch „lithos“) überhaupt? Mit diesen Fragen lässt Müller Interessenten eintauchen in die Zeit 4.000 bis 5.000 Jahre vor Christus.

Sie lernen soziale und kulturelle Prozesse, aber auch Klima- und Umweltveränderungen im Europa der Jungsteinzeit kennen. Diese führten in weiten Teilen des Kontinents zur Bildung erster Kulturlandschaften und zur Schaffung monumentaler Anlagen, die die Landschaft strukturierten und als weithin sichtbare Orientierungspunkte dienten. Ethnografische Beispiele veranschaulichen darüber hinaus die Bedeutung der Anlagen.

Zum Referenten

Prof. Dr. Johannes Müller ist Professor für Prähistorische Archäologie (Urgeschichte) und Institutsdirektor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seine Forschungsschwerpunkte sind das Neolithikum und die Frühbronzezeit Europas. Er hat Prospektionen und Ausgrabungen in Deutschland, Polen, Bosnien-Herzegowina, der Ukraine und Moldawien betrieben. Seine Forschungsprojekte reichen von Großsteingräbern über neolithische und bronzezeitliche Siedlungen bis zu osteuropäischen Siedlungshügeln und Großsiedlungen.

Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe des Vereins der Freunde und Förderer des LWL-Museums für Archäologie in Herne e. V. zu aktuellen Sonderausstellungen, archäologischen Themen, zur Geschichte der Region Westfalen und zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um die Archäologie.

Der Vortrag findet pandemiebedingt nur digital statt. Interessierte können ihn live über den YouTube-Kanal des Museums mitverfolgen.

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Kathedralen der Steinzeit

Von Menschen errichtete Anlagen mit großen Steinen, die Megalithen, sind ein in urgeschichtlichen Kulturen weltweit verbreitetes Phänomen. Diese in unserer modernen Landschaft fremd und exotisch anmutenden Bauten wurden zumeist als Bestattungsplätze oder als Heiligtümer angelegt. Die im nördlichen Mitteleuropa verbreiteten Megalithbauten – zu denen neben den Großsteingräbern auch Steinkreise, Steinreihen, Steinkisten und Einzelmonumente gehören – stammen aus der Zeit zwischen ca. 4800 und 2500 v. Chr. und stellen damit die älteste bis heute erhaltene Architektur in dieser Region dar. Die weltweit bekannteste Anlage dieser Gruppe ist das in diesem Band auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse behandelte Stonehenge in Südwestengland. Das Wissen um die enorme Bedeutung dieser megalithischen Monumente war schließlich der Anlass eine europaweite „Straße der Megalithkultur“ als offiziellen Kulturweg des Europarats zu initiieren.