Der Gladiator von Arnsburg

Alteburg-Arnsburg. ­Öllampe in Form eines Gladiators.
Alteburg-Arnsburg. ­Öllampe in Form eines Gladiators. Foto: LfDH/B. Steinbring

Bei jüngsten Ausgrabungen in einem römischen Brandgräberfeld, unweit des bei Lich gelegenen Limeskastells Alteburg-Arnsburg, trat in einem der Gräber eine nahezu intakte römische Öllampe in Form eines römischen Gladiators zutage.

Der eiförmige Helm mit Mittelkamm und die kleinen Augenlöcher weisen den dargestellten Kämpfer unzweifelhaft als sogenannten Secutor (Verfolger) aus, der in römischen Arenen als Hauptgegner des mit Netz und Dreizack bewaffneten Retiarius auftrat. Im Gegensatz zu diesem, war der Secutor mit dem Kurzschwert »gladius« sowie einem großen Rechteckschild »scutum« bewaffnet. Die verkleinerten Sichtlöcher seines Helms sollten dabei die Augen vor dem Dreizack des Retiarius schützen. Entlang des Limes sind bislang nur wenige Kastellstandorte bekannt, an denen man Überreiste potenzieller Kampfarenen nachweisen konnte. In Hessen ist dies neben dem Zugmantelkastell im Rheingau-Taunus- Kreis das Kastell Alteburg-Arnsburg. Die ehemalige Arena wird auch als Amphitheater gedeutet, obwohl genauere Untersuchungen zu ihrer Funktion bislang fehlen. Der Fund der kleinen Öllampe mag als Hinweis darauf gelten, dass Gladiatorenkämpfe nicht nur im römischen Kernland, sondern auch unmittelbar an der Grenze stattfanden.

 | K. Mückenberger, hessenArchäologie

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