Die geheimnisvolle Bilderwelt der Steinzeit

Von Tieren, Menschen und anderen Wesen

Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg zeigt die neue Sonderausstellung „Von Tieren, Menschen und anderen Wesen – Die geheimnisvolle Bilderwelt der Steinzeit“ bis zum 19. September 2021. Darin begeben sich die Besucher*innen auf eine Reise tief in die Lebenswirklichkeit unserer Urahnen. Die Ausstellung wurde konzipiert von Ruth Hecker, die Ur- und Frühgeschichte studierte und sich vor allem mit der praktischen Umsetzung archäologischer Erkenntnisse beschäftigt. Zu sehen sind etwa 100 Repliken von Skulpturen aus der Steinzeit, Höhlenmalereien auf Zementtafeln und Platten sowie Zeichnungen von Höhlenkunst. Ergänzt wird die Schau mit der interaktiven Ausstellung „Steinzeit live!“.

„Von Tieren, Menschen und anderen Wesen“ zeigt Repliken von realer Höhlenmalerei. Foto: Steffen Pilney/Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg

Oldenburg. Bis zum 19. September 2021 können sich die Besucher*innen des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg in der neuen Sonderausstellung „Von Tieren, Menschen und anderen Wesen – Die geheimnisvolle Bilderwelt der Steinzeit“ auf eine Reise tief in die Lebenswirklichkeit unserer Ahnen begeben. Die Ausstellung wurde konzipiert von Ruth Hecker, die Ur- und Frühgeschichte studierte und sich vor allem mit der praktischen Umsetzung archäologischer Erkenntnisse beschäftigt. Zu sehen sind etwa 100 Repliken von Skulpturen aus der Steinzeit, Höhlenmalereien auf Zementtafeln und Platten sowie Zeichnungen von Höhlenkunst. Momentan hat das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg geschlossen. Wann die Ausstellung öffentlich zugänglich sein wird, ist im Moment unklar.

Museumsdirektorin und Archäologin Dr. Ursula Warnke zeigt sich vorab begeistert: „Die Ausstellung passt sehr gut zu uns, da sie auf sehr atmosphärische Art und Weise tiefe Einblicke in das Verhältnis von Natur und Mensch in der Steinzeit gewährt und die Besucher*innen selbst ein klein wenig zu Archäolog*innen werden lässt.“

Eine Reise in die Steinzeit

Nachbildungen von Höhlenmalereien auf Zementtafeln sowie Repliken von Tier- und Frauenstatuetten beleuchten die mögliche Vorstellungswelt jungpaläolithischer Jäger- und Sammlerkulturen vor ca. 36.000 bis vor ca. 12.000 Jahren. Sie sind schriftlose Zeugnisse der geistigen Auseinandersetzung der Menschen mit ihrem Dasein und ihrer Weltsicht, die einer intensiven Beziehung zur Natur und zur Tierwelt entspringt. Behutsam und auf archäologischen Erkenntnissen basierend macht die Ausstellung den inneren Dialog der damaligen Menschen mit ihrer Umwelt sowie ihre spirituellen Vorstellungen erfahrbar. „Von Tieren, Menschen und anderen Wesen“ öffnet ein Fenster in das älteste komplexe symbolische System, in welchem die Ursprünge menschlicher Spiritualität erkennbar werden.

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Über die Kuratorin

Entworfen wurde „Von Tieren, Menschen und anderen Wesen“ von Ruth Hecker, die als Lehrerin arbeitet und von 1997 bis 1999 zusätzlich Ur- und Frühgeschichte an der Universität Köln studierte. Dabei ist ihr Tätigkeitsfeld hauptsächlich die praktische Umsetzung archäologischer Erkenntnisse, vor allem im Bereich steinzeitlicher Kunst, zum Beispiel durch Experimente mit Techniken der Höhlenmalerei, und die Ausstellungskonzeption. Des Weiteren organisiert und leitet sie regelmäßig Bildungsreisen zu Bilderhöhlen in Frankreich und Nordspanien.

„Steinzeit live!“

Das Landesmuseum Natur und Mensch zeigt „Von Tieren, Menschen und anderen Wesen“ im 1. Obergeschoss des Sonderausstellungsgebäudes (Damm 42) auf 400 Quadratmetern. Das 2. Obergeschoss (Galerie) wird auf 250 Quadratmetern mit der interaktiven Zusatzausstellung „Steinzeit live!“ ergänzt. Hier zu sehen sind steinzeitliche Objekte, Tiere und mit Playmobil nachgestellte Momentaufnahmen aus dem Leben der Steinzeitmenschen. Interaktive Stationen wie ein Steinzeit-Zelt runden das Mitmach-Erlebnis ab. Besonders jüngere Besucher*innen werden hier ihren Spaß haben. Kuratiert wird „Steinzeit live!“ von Tosca Friedrich, die am Haus für museumspädagogische Vermittlung mit dem Schwerpunkt Archäologie zuständig ist.

Nach Pressemitteilung des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg

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