Führung auf der Ausgrabung am Danewerk in Deutsch und Dänisch

Grabung am Danewerk
Grabung am Danewerk. © ALSH

28. August 2022 in Deutsch um 11 und 15 Uhr, in Dänisch um 13 Uhr

Im Mai startete das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) in Zusammenarbeit mit dem Museum Sønderjylland die größte archäologische Ausgrabung, die jemals am Danewerk durchgeführt wurde. Auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern in der Gemeinde Dannewerk bei Schleswig wurde nach Spuren aus dem Mittelalter und der Neuzeit gesucht. Der Standort grenzt unmittelbar an eine bedeutende Stelle des UNESCO-Welterbes Haithabu und Danewerk. Er liegt unmittelbar am heutigen Ochsenweg und vor der historischen Toröffnung, die im Mittelalter über viele Jahrhunderte den Durchlass durch die Grenzanlage regelte, und gehört damit zu den geschichtsträchtigsten Orten im Land.

Aktuelle Grabung am Danewerk

Die Grabung von Mai bis September 2022 ist möglich geworden, weil der Sydslesvigsk Forening (SSF) auf der Fläche in den kommenden Jahren ein neues Museumsgebäude errichten möchte. Da der Neubau tief und großflächig in den Boden eingreift, ist eine umfangreiche archäologische Untersuchung des Untergrunds erforderlich, die das ALSH gemeinsam mit dem Museum Sønderjylland durchführt. Die Öffentlichkeit wird regelmäßig im Grabungsblog archaeologie.haithabu-danewerk.de über den Fortgang informiert.
Das Danewerk ist das größte Bodendenkmal Nordeuropas. Es ist ein System aus Wällen, Mauern und Gräben über eine Gesamtlänge von rund 30 Kilometern. Das Danewerk wurde vermutlich im 5. Jahrhundert von den Danen angelegt, um die Südgrenze ihres Territoriums zu markieren. Die Anlage wurde danach bis ins 12. Jahrhundert mehrfach ausgebaut und verstärkt. Zuletzt wurde sie im deutsch-dänischen Krieg von 1864 und im Zweiten Weltkrieg reaktiviert. Seit Juni 2018 ist das Danewerk gemeinsam mit Haithabu UNESCO-Welterbe.

Führung am Danewerk
© ALSH

Der Ochsenweg (auch als Heerweg bezeichnet) ist eine historisch bedeutende Nord-Süd-Route über die jütische Halbinsel vom dänischen Viborg nach Wedel bei Hamburg. Im Frühmittelalter wurde der Heerweg durch die Befestigungen des Danewerks kontrolliert. Er führte durch das archäologisch belegte Tor im Hauptwall des Danewerks im Archäologischen Park beim Danevirke Museum. Der Ochsenweg wurde vermutlich bereits seit der Steinzeit genutzt, was anhand zahlreicher Hügelgräber entlang des Weges deutlich wird. Mit dem Beginn des Fernhandels von Ochsen im 15. Jahrhundert von Dänemark nach Lübeck, Ham¬burg und Wedel trugen zahlreiche Wege den Namen Ochsenweg und werden auch heute noch so genannt.

Nach Pressemitteilung des ALSH

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